Aktuelles

Im Jahre 1961 rief der aus Dülmen stammende Missionar Friedrich Kaiser (1903-1993) im fernen Peru die Gemeinschaft der »Missionsschwestern vom lehrenden und sühnenden Heiland« ins Leben. Aus ihren Reihen wurde seit längerem der Wunsch geäußert, das Wirken dieses Glaubenszeugen in besonderer Weise zu würdigen und das Seligsprechungsverfahren für Friedrich Kaiser in die Wege zu leiten. 

Missionar? Glaubenszeuge? Seligsprechung? 

Wir werden vielleicht irritiert durch derartige Begriffe. Zu sehr haben wir uns als Kirche eingerichtet in den Rückzug, in das ängstliche oder missmutige Verharren. 

Die Auseinandersetzung mit Friedrich Kaiser kann uns zu einer neuen Begeisterung verhelfen – also zu einer Offenheit für jenen Geist, der am Pfingsttag verrammelte Türen sprengt und die kleine verängstigte Jüngergemeinde in die Vielfalt und Weite der Sprachen und Nationen hineinführt.

 

     Markus Trautmann
     Pfarrdechant an St. Viktor in Dülmen

„Ein markantes Beispiel“

Neues Buch über Reise nach Peru

Titel SOELBischof Friedrich Kaiser mit der Gründung einer Schwesterngemeinschaft sei ein „markantes Beispiel“ dafür, dass immer wieder Menschen ihr Leben zur Verfügung stellen, um die Botschaft von der Auferstehung Jesu zu verkünden: „In der Auferstehung liegt der Kern der missionarischen Sendung. Wer könnte nicht dazu gedrängt werden, aller Welt zu verkünden, wenn er die Überzeugung gefunden hat und aus der Erfahrung lebt, dass der Tod überwunden ist? Das muss doch verkündet werden.“ – Mit diesen Worten äußert sich der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn in einem Geleitwort >>> einer im Februar 2025 vorliegenden Neuerscheinung zum Wirken von Friedrich Kaiser. Das Buch trägt den Titel „Sieben Orte. Ein Land.“ und ist ein Reisetagebuch einer Exkursion nach Peru im Herbst 2023 auf den Spuren von Friedrich Kaiser. Das Buch umfasst 168 Seiten, auf denen die Grafikdesignerin Christiane Daldrup den Text mit rd. 550 Fotos ansprechend arrangiert hat. Die im Titel erwähnten „sieben Orte“ beziehen sich auf die sieben verschiedenen Aufenthalte in Peru – nämlich in Lima (2.-6.11.), Caravelí (6.-11.11.), Puquio (11.-13.11.), Pullo (13.-15.11.), Inkuyo (15./16.11.), noch einmal Caravelí (16.-18.11.) und schließlich Arequipa (18.-22.11.2023). Eine eigene Rubrik „Unterwegs“ schil­dert Eindrücke und Gedanken quasi aus dem Flugzeug bzw. aus dem Auto heraus. Der Autor und Herausgeber, der Dülmener Pfarre Markus Trautmann ist zutiefst überzeugt, „dass das Glaubens- und Lebenszeugnis Kaisers ebenso wie das der ihm verbundenen Seelsorgeschwestern auch uns inspi­rieren und sensibilisieren kann: damit wir in unserer Zeit und hierzulande unseren persönlichen Weg im Glauben und im Dienst an den Mitmenschen entdecken und beschreiten. Sollte diese Erkenntnis eines Tages durch die Seligsprechung von Bi­schof Kaiser von der Kirche offiziell bestätigt werden, ging der Wunsch und die Gebetsbitte von unzähligen Gläubigen in Erfüllung.“ – Das Buch (mit der ISBN 978-3-00-071508-2) ist gegen eine Spende beim „Förderverein Caravelí e.V.“ in Dülmen erhältlich.

Boschafter des Himmels an den Grenzen der Erde

Liberat Weiss (Konnersreuth) und Friedrich Kaiser (Dülmen) im Vergleich

AKE Vortrag MTAnlässlich des 250. Geburtstages der seligen Anna Katharina Emmerick (1774-1824) hat der Dülmener Pfarrer Markus Trautmann im September 2024 in einem Vortrag im Schafferhof auf die verblüffenden Parallelen zwischen der „Mystikerin des Münsterlandes“ und „Resl von Konnersreuth“ (1898-1962) hingewiesen. Doch die Gemeinsamkeiten greifen noch weiter: Nicht nur haben das westfälische Dülmen wie das oberpfälzische Konnersreuth beide bereits einen Christen zur Seligsprechung gebracht – eben Anna Katharina Emmerick sowie Liberat Weiss (1675-1716), die beide von Papst Johannes Paul II. „zur Ehre der Altäre“ erhoben wurden und nun der Heiligsprechung harren.

Plakt Vortrag MTDarüber hinaus stimmen sich beide Orte auf eine weitere Seligsprechung ein: eben die von Theres Neumann und die  des Missionsbischofs Friedrich Kaiser (1903-1993). Es ist überaus spannend, einmal die Lebensbilder der beiden Missionare und Ordenspriester Liberat Weiss und Friedrich Kaiser zusammenzulegen: zwei Glaubenszeugen aus der tiefsten Provinz in fernen Erdteilen – wagemutig und konsequent in Afrika und Südamerika, in Äthiopien und Peru.

In einem weiteren Vortrag befragt Markus Trautmann die beiden „global Player“ der katholischen Kirche nach ihrer Botschaft für uns Heutige: ein kurzweiliger Ausflug in die Geschichte anhand zahlreicher Bilder und spiritueller Gedankengänge!

Ort: Begegnungszentrum Schafferhof, Haupstraße 20, 95692 Konnersreuth; Zeit: Dienstag, 11. März 2025, 19.00 Uhr

Beschleunigung im Seligsprechungsverfahren

Info vom 13. Dezember 2024

PetersdomÜberraschende Neuigkeiten aus Rom: Entgegen der ursprünglichen Terminplanung wird die „Positio“ zur Kanonisierung von Friedrich Kaiser bereits Anfang Februar den theologischen „Konsultoren“ des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungen (lat. „Dicasterium de Causis Sanctorum“) zur Lektüre übergeben. Als „Konsultoren“ der römischen Kurie werden nach katholischem Kirchenrecht die den einzelnen Dikasterien (dt. „Gerichte“) zugeordneten Berater bezeichnet. Eine „Positio“ (Abkürzung für lat. „Positio super virtutibus“, also „Stellungnahme zu den Tugenden“) ist ein Dokument oder eine Sammlung von Dokumenten, die beim Seligsprechungsprozess verwendet wird, um einen Glaubenszeugen für „ehrwürdig“ zu erklären. „Die Konsultoren des Dikasteriums werden die Positio bis zum 15. Mai einer eingehenden Lektüre unterziehen“, berichtet Schwester M. Inmaculata“, die sich derzeit mit zwei Mitschwestern in Rom aufhält. „Damit geht es schneller voran, als wir dachten.“ Die elf Konsultoren werden in einer gemeinsamen Sitzung der Mitglieder des Dikasteriums am 15. Mai ihre theologischen Voten abgeben. Dem Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungen gehören momentan 15 Kardinäle, 10 Erzbischöfe, 11 Bischöfe, 4 theologische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie die besagten 11 Konsultoren an. „Wir bitten weiterhin um das unterstützende Gebet der Gläubigen in Deutschland“, so Schwester M. Inmaculata. „Wir vertrauen auf die Fürsprache von Bischof Kaiser. Auch hier in Rom beten wir die Novene von Pfarrer Weishaupt, natürlich in deutscher Sprache.“

 

Ein historisches Dokument

Passagierliste ISAR1Eine interessante Erinnerung an die Auswanderung Friedrich Kaisers befindet sich auf der Website www.hineinschauen.org, wo Erinnerungen an jüdisches Leben im Raum Dülmen und Westfalen gesammelt werden. Der dortige Beitrag >>> stellt eine Auflistung jener Personen vor, die im Frühjahr 1939 gemeinsam mit Friedrich Kaiser von Bremerhaven nach Südamerika abreisten – darunter zahlreiche jüdische Flüchtlinge.

Schwestern sind Vorbild für die Zukunft

MJVV PapstPapst Franziskus würdigt die peruanische Ordensgemeinschaft der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“: In einer Unterredung mit belgischen Jesuiten am 28. September in Brüssel hat sich Papst Franziskus anerkennend über die peruanischen „Misioneras de Jesus Verbo y Victima“ geäußert. In dem Austausch ging es um die weltweit drängende Frage der Gemeindeleitung für den Fall, dass keine Priester vor Ort sind. „Der Priester ist ein Diener der Gemeinschaft“, so der Papst, daher sei die Gemeinschaft prinzipiell wichtiger als der Priester. Die Frage sei daher, wer – sofern kein Priester zur Verfügung stehe – eine Führungsrolle in der Gemeinde übernehmen könne, um eben die Gemeinschaft zu begleiten und zu fördern. Franziskus wörtlich: „Ich denke an eine peruanische Kongregation von Schwestern, die ihre eigene spezifische Mission haben: Sie gehen dorthin, wo es keinen Priester gibt. Sie tun alles: Sie predigen, sie taufen …“ Wenn am Ende ein Priester geschickt werde, gingen sie woanders hin, sagte Papst Franziskus mit Blick auf die von Friedrich Kaiser 1961 ins Leben gerufene Ordensgemeinschaft. (Quelle: La Civilta Cattolica, Nr. 4184)

Besuch in Dülmen

Auch in diesem Jahr waren zwei „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“ rund um den „Tag der deutschen Einheit“ zu Besuch in Dülmen, der Heimatstadt ihres Gründers Friedrich Kaiser. Dort besuchten sie verschiedene Schulklassen und stellten beim traditionellen Dülmener „Bürgertreff“ (3. Oktober) in der Dülmener Innenstadt ihre pastorale Arbeit in Südamerika vor bzw. boten verschiedene peruanische Textilien (aus Alpaka-Wolle) zum Kauf an.

(Foto Bürgertreff: Stefan Bücker)

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Peruanische Schwestern in Banneux

Bericht vom 2. Oktober 2024

Pünktlich zu Beginn des Rosenkranzmonats besuchten die beiden peruanischen Ordensfrauen Schwester Inmaculata und Schwester Flavia am 1. Oktober 2024 den belgischen Marienwallfahrtsort Banneux. In diesem Sommer war es 75 Jahre her, seit der Bischof von Lüttich am 22. August 1949 die Marienerscheinungen vom Jahre 1933 offiziell anerkannte. Damals bezeichnete sich die Gottesmutter gegenüber der zwölfjährigen Mariette Beco als „Jungfrau der Armen“. Die Mitgründerin der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“, Schwester Willibrordis, empfand diesen Ehrentitel für Maria als Ausdruck einer geeigneten geistlichen Haltung auch für ihre Schwestern: „Schwester Willibrordis bestellte irgendwann eine Figur der ‚Jungfrau der Armen‘“, erinnert sich Schwester Inmaculata, „später wurden weitere Skulpturen bestellt für unsere Missionen in Argentinien oder Bolivien und an anderen Orten.“ Auch in dem Exerzitienhaus „Emaus“ in Caraveli befindet sich heute eine Darstellung der „Jungfrau der Armen“. Schwester Inmaculata ergänzt: „Die Mutter Gottes als ‚Jungfrau der Armen‘ wurde auch ausgewählt, weil Maria als schweigend, besinnlich und im Akt des Zuhörens dargestellt und betrachtet wird.“

Unsere Bilder zeigen die Marienfiguren der „Jungfrau der Armen“ in Bolivien (unter dem Glasdach)  sowie in Argentinien (in einer aufgebrochenen Kugel). Zwei weitere Fotos zeigen Schwester Inmaculata und Schwester Flavia vor der Erscheinungskapelle von Banneux bzw. vor der Quelle unterhalb der Figur der „Jungfrau der Armen“.

 

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Regelmäßiges Gedenken der beiden Dülmener Glaubenszeugen

AKE BFK

Ab Oktober wird in der Dülmener Markt- und Stadtkirche St. Viktor jeweils am 9. eines Monats die Heilige Messe in den Anliegen der Verehrerinnen und Verehrer der seligen Anna Katharina Emmerick gefeiert: Montags bis Samstag i.d.R. um 8.30 Uhr, sonntags um 19.00. Der Termin ist in Erinnerung an den Sterbetag der Seligen gewählt, der 9. Februar 1824. 

Am jeweils 26. eines Monats wird die Heilige Messe in den Anliegen der Verehrerinnen und Verehrer von Bischof Kaiser und um seine Seligsprechung gefeiert (Todestag: 26.09.1993), ebenfalls montags bis freitags um 8.30, sonntags um 19.00.

Fällt der 9. eines Monates auf den zweiten Donnerstag und der 26. auf den vierten Donnerstag, findet die Eucharistiefeier in Dülmen St. Mauritius statt, sonst immer in St. Viktor.

Seligsprechungsverfahren geht voran

t_150_163_250539758_00_images_Beitraege_2024_Semeraro_Udienza_20170504.jpgIm Seligsprechungsverfahren für Bischof Friedrich Kaiser zeichnet sich eine weitere Entwicklung ab: Wie der Präfekt für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Marcello Semeraro, am 25. Juli die Generaloberin der „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“, Mutter Miryam, wissen ließ, wird die im November des letzten Jahres abgeschlossene „Positio“ zügig den „Theologischen Konsultoren“ vorgelegt.

Die „Positio“ ist eine umfangreiche Abhandlung, die die gesammelten Materialien und Erkenntnisse zum Leben von Friedrich Kaiser verarbeitet und zusammenfasst. Offiziell und vollständig lautet die Bezeichnung „Positio super virtutibus“ – also „Stellungnahme zu den Tugenden“: Gemeint ist vor allem die Untersuchung, inwieweit sich das Leben Friedrich Kaisers an den Tugenden „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ ausgerichtet hat. Zusammengestellt wurde die „Positio“ über Bischof Kaiser von der „Postulatorin“ („Fordernde“) María Victoria Hernández und am 17. November 2023 dem vatikanischen Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungen in mehrfacher Ausführung übergeben. 

t_200_0_250539758_00_images_Beitraege_2024_Maria-Victoria-Hernandez.png.jpgVon dort her kam nun besagte Mitteilung: „Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass die betreffende Positio super virtutibus im Mai 2025 den Theologischen Konsultoren des Dikasteriums und, sollte das Urteil positiv ausfallen, der Ordentlichen Versammlung der Kardinäle und Bischöfe vorgelegt werden wird. Sollte das Urteil positiv ausfallen, wäre es schließlich Sache des Heiligen Vaters, über die Verkündung des entsprechenden Dekrets zu entscheiden". Mit diesem Dekret würde der sogenannte „Heroische Tugendgrad“ festgestellt; der betreffende Kandidat im Seligsprechungsverfahren (also Friedrich Kaiser) würde ab diesem Zeitpunkt als „ehrwürdig“ („venerabilis“) bezeichnet. Im anschließenden „Wunderprozess“ müsste eine nicht erklärbare Heilung von einer unheilbaren Krankheit nachgewiesen werden - aufgrund der von Gläubigen an Bischof Kaiser gerichteten Bitte um Fürsprache bei Gott..

Novene zu Bischof Kaiser

Cover NovenIm Dülmener Laumann-Verlag ist in diesem Frühjahr eine Novene erschienen, die der Dülmener Priester Heio Weishaupt verfasst hat: Die Kleinschrift „Tief im Herzen anzukommen“ umfasst 48 Seiten sowie zahlreiche Abbildungen. Der Begriff „Novene“ bezieht sich auf das lateinische Wort „novem“ für die Zahl Neun und bezeichnet eine neuntätige Andacht. Diese Übung der persönlichen oder gemeinschaftlichen Frömmigkeit hat ihren Ursprung im neuntägigen Gebet, zu dem sich nach der Himmelfahrt Jesu die Apostel mit Maria und weiteren Jüngerinnen und Jüngern im Abendmahlssaal versammelten – in der Erwartung des Pfingstfestes. Die neu erschienene Novene lädt ein, mit Blick auf Bischof Friedrich Kaiser zu beten – also sich von seiner Haltung und von seinen Worten anregen zu lassen, das eigene Leben Gott hinzuhalten. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er die Novene in Gänze in einem bestimmten Anliegen betet, oder ob für jeden Tag ein anderes Gebetsanliegen in den Blick genommen wird. Die einzelnen Tage stehen auf je zwei Doppelseiten unter Leitworten, die mit dem Leben des (hoffentlich) künftigen Seligen zu tun haben, aber auch mit dem Leben der Betenden in Verbindung gebracht werden können: hören – handeln – leiden – lehren – loben – leiten – bitten – sühnen – danken.

Weiterlesen: Novene zu Bischof Kaiser

„Neue Heilige“: 

Spannende Internetplattform

 

HC
Das Seligsprechungsverfahren für Bischof Friedrich Kaiser ist eines von vielen, die momentan weltweit für zahllose Glaubenszeugen verschiedenster Epochen durchgeführt werden. Die „Gemeinschaft der Heiligen“, zu der ja jeder Christ berufen ist, bekommt so einen eindrucksvollen und vielfältigen Ausdruck.
Die Internetplattform 
„New Saints“ >>> dokumentiert akribisch den jeweils momentanen Verlaufsstand der Kanonisierungsverfahren.
Hingewiesen sei auf die Suchmaschine dieser Website sowie die vorhandene Übersetzungsfunktion.
Viel Freude beim Stöbern!