„Christus und sein Reich!“

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Info vom 6. August 2016

Primizbild aufgetaucht

PrimizbildEin wichtiges Standbein der Dülmener Kinder- und Leprahilfe Andheri e.V. ist seit vielen Jahren die Veranstaltung von Trödelmärkten bzw. der monatliche Verkauf von gebrauchtem Hausrat in der Paul-Gerhardt-Schule. Die Erlöse kommen der Schwesterngemeinschaft „Helpers of Mary“ zugute, die sich seit vielen Jahren für die Armen in Indien und speziell in Andheri engagiert. Lepra und Hunger sind nur zwei der Probleme, die vor Ort von den Ordensschwestern bekämpft werden. Da ist jede Unterstützung willkommen, eben auch die Einnahmen durch „second-hand-Artikel“ und Trödel. Doch nicht alles findet Abnehmer und lässt sich in bare Münze umsetzen: etwa die vielen Gebets- und Andachtsbücher, die mit so manchem Nachlass in den Trödelkeller der Andheri-Hilfe gelangen. „Die Leute scheuen sich, religiöse Gegenstände wegzuschmeißen“, weiß Karl Schönhaus zu berichten, der den Trödelbestand betreut. Denn diese Dinge gehörten zum Leben der Eltern oder Großeltern, erst recht die vielen Andachtsbildchen, die sich in so manchem Gebetbuch wie dem „Schott“ oder „Laudate“ oder „Gotteslob“ angesammelt haben: Totenbildchen von Angehörigen, Andenken an die Osterkommunion oder die Volksmission, sonstige Erinnerungsbildchen. Nun hat Karl Schönhaus einen besonders bemerkenswerten Andenkenzettel gefunden: das Primizbild von Friedrich Kaiser, das anlässlich seiner Priesterweihe (am 10. August 1932 im Paderborner Dom) und seiner Heimatprimiz (am 21. August 1932 in der Dülmener Viktorkirche) gedruckt und verteilt wurde. „Uns war gar nicht bekannt, dass ein solches Andenken existiert hat“, meint Pfarrer Markus Trautmann. Das kleine Bildchen zeigt als Scherenschnitt die Aufnahme Mariens in den Himmel und einen dreizeiligen Gruß an die Gottesmutter. Der Textteil auf der anderen Seite des Gedenkbildchens beginnt mit dem Primizspruch des Neupriesters: „Christus und sein Reich!“ – Ebenfalls eindrucksvoll ist das kurze Gebet „Heiligstes Herz Jesu, ich vertraue auf dich“ mit der Anmerkung: „Letztes Gebet meiner Mutter“. Diese, Wilhelmine Kaiser geb. Depel, war 1928 verstorben.