„Woher kennst du mich?“
Eine Begegnung beim Dülmener Bürgerfest
Seit 1990 findet am „Tag der Deutschen Einheit“ in Dülmen ein großes Bürgerfest statt, bei dem alle möglichen ehrenamtlichen Gruppierungen und bürgerschaftlichen Initiativen sich vorstellen. Auch der Dülmener Peru-Kreis ist seit etlichen Jahren dabei, stets mit zwei MJVV-Schwestern, die im Rahmen ihrer jährlichen Deutschland-Tour eigens anreisen. Seit Ende Juni steht die Entscheidung fest, dass in diesem Jahr das Dülmener Bürgerfest aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen wird. Das ist umso bedauerlicher, als hier immer gute Begegnungen stattfinden. Von einer solchen Begegnung im vergangenen Jahr erzählt der nachfolgende Text.
Kann sein, dass jemand meine Geschichte für kitschig hält; dass meine Begegnung mit einer peruanischen Ordensfrau, von der ich berichten möchte, etwas zu „glatt“ rüberkommt. Aber soll ich deshalb verschweigen oder nur im kleinen Kreis erzählen, was mir wirklich gut getan hat?
Seit einigen Wochen quälte mich immer wieder die Erkenntnis, nach fast 30 Jahren im Dienst als Pastoralreferentin in unterschiedlichen Kirchengemeinden und Pfarreien nichts Großartiges bewegt zu haben. Ich fragte mich, ob ich überhaupt mit all meinen Anstrengungen irgendetwas erreicht hatte, das in den Augen Gottes von Bedeutung sein könnte.
In der Nacht vor dem Bürgerfest am 3. Oktober 2019 wurde ich gegen 5.00 Uhr in der Nacht mit genau dieser Frage wach und fühlte mich völlig kraftlos und antriebsschwach – auch angesichts des bevorstehenden Großprojekts „Erstkommunion“, das anzustoßen war.