Seligsprechungsprozess 2010 eröffnet
Bericht vom 3. November 2011
Der "Missionsbischof" Friedrich Kaiser aus Dülmen Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind." So schrieb Papst Paul VI. im Jahr 1975. Die "Zeugen" können "zeigen", dass die Botschaft des Evangeliums eine Relevanz für das Leben hat. Sie "biographisieren" quasi den Glauben, der sonst womöglich nur Theorie und unkonkret bliebe. Sie geben dem Glauben ein Gesicht.
1975, als Paul VI. die oben zitierten Worte formulierte, wurde in Dülmen eine Straße nach einem damals allseits bekannten Sohn der Stadt benannt: nach Friedrich Kaiser, Missionsbischof der Hiltruper Missionare im fernen Peru. Ungewöhnlich, eine Straße nach einem Lebenden zu benennen. 1993 starb Friedrich Kaiser 90-jährig.
Doch schon bald könnte er neu ins Bewusstsein nicht nur der Dülmener Katholiken gelangen, wurde doch im vergangenen Jahr der Seligsprechungsprozess auf Bistumsebene in der Erzdiözese Lima eröffnet. Missionar? Seligsprechung? Mancher fühlt sich allein durch die Begriffe irritiert.